Kurzrezension Eine Band aus Deutschland mit eigenen Rocksongs in Anlehnung an den Classic Rock der 80er bzw. 90er Jahre - englische Vocals und fähige Instrumentalisten inklusive!
So oder so ähnlich könnte man das Portfolio von Human Zoo beschreiben und obwohl die Band bereits seit 2004 aktiv ist, sind auch wir nur per Zufall auf die Formation aufmerksam geworden: Vor ein paar Monaten hatte uns nämlich ein guter Bekannter eine Promo-CD mit dem Song The Answer zugesteckt. Nach einigen Stunden im Auto-CD Player war es dann langsam einmal Zeit für das dazugehörige Album Eyes Of The Stranger.
Vocals Frontmann Thomas Seeburger liefert kraftvolle Power-Rock Vocals mit leicht nasal-rauchigem Klang. Besonders beeindruckend wird es immer dann, wenn seine Solo-Vocals in typischer Blues-Manier (call/response) gegen den Chorgesang der Band gepinnt sind (Songbeispiel: 10.000 Years Ago). Darüber hinaus sind die (englischen) Vocals erfreulich akzentfrei - auch nicht immer normal bei nicht-Muttersprachlern.
Songwriting
Klar gibt es da ein paar unbestreitbare Anleihen aus dem reichhaltigen Fundus der Rockmusik vom Ende der 80er
bis zur Mitte der 90er Jahre: Eingängige Hooklines die ins Ohr gehen, prägnante Gitarrenriffs und klare Songstrukturen
sorgen für ein positives Retroerlebnis beim Hörer.
Auf exzessive Keyboardspielereien damaliger Bands wie Asia oder Saga, wurde weitestgehend verzichtet.
Einen schönen Kontrapunkt liefert das Saxophon von Boris Matakovic, der genau an den richtigen Stellen die
passenden Akzente setzt (Songbeispiel: The Answer).
Das erinnert angenehm an diverse Rocksongs der 80er Jahre
mit Saxophonunterstützung wie z.B. Take Me Home Tonight
von Eddie Money (Platz 1, US Billboard Album Rock Tracks von 1986) oder an
das Raised on Radio Album von Journey aus dem gleichen Jahr.
Produktion Mit Chris Lausmann als Produzenten (Bonfire - Fuel to the Flames) hat man sich für dieses Album einen Veteranen an Bord geholt, der zweifelsfrei versteht, wie sich klassische Rockmusik anzuhören hat. Die Zeitreise ist rundherum gelungen ohne Abstriche bei der Soundqualität: Fehlen eigentlich nur noch die Glam-Metal Frontmänner mit Big Hair.
Fazit Frisches Songmaterial im Stil klassischer Rockmusik der 80er und 90er Jahre - für Fans des Genre führt an diesem Album kein Weg vorbei. Die mid-Tempo Songs sind auf hohem Niveau produziert und besitzen genügend eigenständige Elemente. Einzelne schwächere Songs wie z.B. To the Top oder Everything Changes stören nicht den positiven Gesamteindruck des restlichen Albums. Allein die Schlußhymne 10.000 Years Ago kann es locker mit den klassischen Vorbildern von Bon Jovi, Journey und Whitesnake aufnehmen - unbedingt mal reinhören!
Hier die Tracklist zu Eyes Of The Stranger (2011) :
Mehr Infos zur Band gibt es wie immer auf der offiziellen Website der Band Human Zoo.
Anspieltipps: The Answer, Gimme Your Time und natürlich unser persönliches Highlight: 10.000 Years Ago.